Geschichte 2


Meilensteine der Windenergienutzung 2


1957


StGW-34-Anlage StGW-34-Anlage


Das Urmodell aller modernen windnutzenden Geräte, die StGW-34-Anlage, nach Ulrich Hütter.


1958


Ulrich Hütter nahm die alte Honnef Idee offshore zu gehen mit seiner kleinen Windanlage, der Allgaier WE 10 kW-Maschine, auf.
Wie man oben sehen kann schlug Honnef als Erster (1929/1930), die "offshore"- Technik für Windenergie-Anlagen vor.

WE 10 auf Ölplattform


Hütters Anlage wurde auf einer Ölplattform im Golf von Mexico von der früheren US-Firma 'Automatic Power Inc.", Houston, errichtet.
Die Windenergienutzung zur Stromversorgung der kleinen Plattform setzte sich damals gegen ein Dieselaggregat durch.


1980



WEC-52-Voith-Hütter Turmfuss der WEC-52


Die Voith-Hütter-Anlage, WEC-52, zeigte die absolute "Optimierungswut" von Professor Dr. Ulrich Hütter auf. Eine hohe Auslegungsschnellaufzahl ergibt einen hohen Leistungsbeiwert und extrem schlanke Blätter. Die Rotorblätter dieser Anlage wirkten im Betrieb fast wie Peitschenschnüre. Die kleinen Rotorblattquerschnitt ergeben bauliche Probleme. Es gibt kaum noch Materialien die mit ihren Festigkeitswerten die auftretenden Belastungen im gegebenen Querschnitt ertragen, ausser die Faserverbund-Bauweise mit Kohlefasern.
Bei diesem System wurde folgende Energie-Übertragungskette versucht: Rotorwelle, Kegelradgetriebe oben i= 1:3, lange Welle im Turm nach unten, unten stehendes Planetengetriebe auf stehend angeordnetem Generator, Zugang durch Tür im Turmfuß. (siehe Bild).


1980



1980 war auch das Geburtsjahr der einst größten Windkraftanlage genannt GROWIAN. Die Anlage nahm 1983 den Versuchsbetrieb auf. Standort war der Kaiser-Wilhelm-Koog bei Marne an der Nordseeküste. Die Anlage wurde 1987, nach Beendigung des Versuchsprogramms, wieder abgebaut.

Growian 3 MW

GROWIAN



1990


Die Probleme an der GROWIAN-Anlage führten zu einem kleineren Gerät, genannt GROWIAN II oder WKA-60.
M.A.N. zeichnete auch für diese Anlage verantwortlich. Eine Anlage wurde auf der Insel Helgoland errichtet.

WKA-60

Von dieser Anlage wurden nur 4 Stück gebaut, nachdem es mit den CFK-Rotorblättern große Probleme mit Blitzschlag gab und die Versicherung den dritten Rotorblatt-Schaden nicht mehr bezahlte.


1995


Heute gibt es ernsthafte private Bestrebungen der Windenergie in allen deutschen Bundesländern zum Durchbruch zu verhelfen. Auch in Baden-Württemberg wurden von privater Seite Einzelanlagen und Anlagengruppen errichtet. Außerdem sind einige Projekte angelaufen.


1996


Windfarm in USA


Moderne Windfarm in USA


Ob man sich allerdings auch in Europa an solch ein Bild gewöhnen muß?
Der sinnvolle Ausbau mit windenergienutzenden Geräten sollte aber auf alle Fälle weiter vorangetrieben werden.

Gittermast-Wald

An dieses Bild hat man sich allerdings seit Jahrzehnten längst gewöhnt.


1997


Schwarze Rotorblätter

Inzwischen gibt es eine neue Entwicklung auf dem Gebiet der Rotorblattherstellung. Für kalte Regionen werden heute auch schwarze Rotorblätter angefertigt. Diese reflektieren das Sonnenlicht nicht so stark wie die üblicherweise hell ausgeführten Blätter. Die schwarzen Blätter neigen in arktischen Regionen kaum zum gefährlichen Eisansatz.


1998


Enercon E-66

Eine neue Großanlage ist seit kurzem auf dem Markt, die Enercon E66. Diese Anlage läutet mit ihren 1,5 MW Leistung die Aera der Magawatt-Anlagen ein. Die Maschine ist getriebelos, der Generator eine Vielpolmaschine mit großem Durchmesser (fast 7 Meter).

Wind-PR-Plattform

Am 12. September 1998 wurde der größte Megawatt-Windpark in Europa eingeweiht.
In der Samtgemeinde Holtriem, 8 km nördlich von Aurich, Ostfriesland, wurden
35 ENERCON-66/1,5 MW-Windenergie-Anlagen aufgestellt.
Eine der Anlagen erhielt eine Aussichtskabine in 65 m Höhe über Grund. Maximal 12 Personen können, nachdem sie die 300 Metallstufen der Wendeltreppe im Inneren des Rohrturms erklommen haben, die enorme Aussicht auf die Windfarm und die Umgebung genießen. Es is ein eindrucksvolles Erlebnis, bei Vollast, die drei 31,5 Meter langen Rotorblätter an den Fenstern der Aussichtskabine, im schwankenden Turm, vorbeirauschen zu sehen und zu hören.
Die 52,5 MW installierte Leistung machen diesen Windpark zum leistungsstärksten Windpark in Europa.
Weitere Informationen durch die Norderland-Gruppe, Günter und Johann Eisenhauer, Heinz Böttcher, Gartenstraße 2a, 26 556 Westerholt, Tel.: 04975/912040.



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Forschung und Lehre am Institut für Flugzeugbau auf dem Gebiet der Windenergie wurden seit 2004 vom SWE, dem Stiftungslehrstuhl Windenergie, unter Professor Dr. Kühn durchgeführt. Ab 2012 leitet Professor Dr. Po Weng Cheng das Forschungsinstitut SWE.
(Siehe auch Baden-Württemberg).





doerner@ifb.uni-stuttgart.de Seit 24. Mäz 1997