Mit diesem System wollte man in Californien Anfang der 80er Jahren das
große Geld machen. Die 'TransPower-Anlage' arbeitete mit einer
großen Anzahl von Stoffsegel-Flächen oder geraden
aerodynamisch profilierten Tragflächen welche an Seilen
hängend wie ein Seilkarussel horizontal zwischen zwei großen
Pylonen oder Masten umlaufen.
Dieses zum Scheitern verurteilte System hatte auch die Beinamen:
'flying clothes line'.(Siehe Wind-Kraft-Journal 4/1983)
Neuerdings soll dieses Prinzip durch eine spanische Forschergruppe
(ENERLIM) wieder 'Aufwind' bekommen.
Eine erste industriell gefertigte Prototyp-Anlage für 300 kW
Leistung wurde erstellt. Sie steht bei Burgos in Nordspanien (siehe
nebenstehendes Bild). Der Abstand der beiden Seil-Haltemasten
beträgt 140 Meter, die geraden vertikalen Rotorblätter sind
12 m lang. Am Standort herrscht ein Jahresmittel der
Windgeschwindigkeit von 4,3 m/s.
Demnächst soll an anderer Stelle nahe Tarragona (bei
Cataluña) in der Provinz Catalonien am Mittelmeer eine 600
kW-Anlage gleicher Art errichtet werden.
Informationen im Internet unter http://www.enerlim.com/enerlim.html
oder unter jasanchez@recol.es
In Holland beschäftigt man sich mit einem ähnlichen System,
allerdings soll die 'laddermolen' oder 'laddermill' nur einen Pylon
aufweisen, die Seilkette mit den Tragflächen "fliegt mit dem
Wind", eine Windnachführung ist nicht notwendig. Das System
geht auf ein niederländisches Patent zurück, #1004508
(12. November 1997). Professor Wubbo J. Ockels, der ehemalige
Wissenschaftsastronaut, und Jan Hendrick verfolgen dieses Konzept in
ihrer Firma O-Mill B.V.
Weitere Informationen unter der Adresse:
http://home-3.worldonline.nl/~ockels/
Mit diesem Vorschlag haben Ende 1995 zwei ungarische Schüler
einen ersten Preis im europäischen Wettbewerb 'Jugend forscht'
erhalten.
Blamiert haben sich dabei nicht die Jugendlichen sondern die Juroren.
Diese hätten sich 'etwas mehr' in die Materie der
Windenergienutzung einarbeiten sollen. Der Vorschlag zeigt ein
Vertikal-Achsen-Gerät, einen Widerstands- und Langsamläufer.
Diese Attribute weisen allein schon auf einen absolut geringen
Leistungsbeiwert hin . . . .
Inwieweit den Jugendlichen allerdings das Modell von Herrn Josef
Wisniewski aus Celle (Deutschland) aus dem Jahr 1978 bekannt war, das
lässt sich nicht mehr feststellen.
Manchmal erlebt man die Wiedergeburt von Uralt-Geräten.
Aus einem französichen Windbuch, gedruckt Anfang der 30er Jahre,
ist eine 'Turbine Lafond' bekannt.
Diese Anlage soll zum Wasserpumpen eingesetzt worden sein.
30 Quadratmeter Fläche im Wind, Durchmesser des
Vertikal-Achsen-Rotors
5 Meter, Anlagenhöhe also 6 Meter.
Pumphöhe 30 cm bei einer Windgeschwindigkeit von 6 m/s,
Fördermenge dabei 80 l/s.
Bei einem Wind von 8 m/s wurde die gleiche Wassermenge 70 cm
hochgepumpt.
1993, während eines Urlaubs in Südfrankreich, wurde dieses
Bild geschossen. Es zeigt eine funktionsfähige 'Turbine Lafond'
die an der Route National D38/D35, in der Nähe von
Saintes-Maries-de-la-Mer, an der Petite Rhone, aufgestellt wurde. Diese
Wasserpump-Anlage gehöhrt zu einem Bauernhof mit dem Namen 'Mas du
Pin Fourcat'.
Der Schlitzrotor von Achmed Adolf Wolfgang Khammas wurde am 28.9 1987 zum Patent angemeldet. Khammas wollte eine Leistungsverbesserung des Rotors erreichen und versprach sich aus der ungewöhnlichen Blattstruktur im Rotorblatt- Fuß eine Verringerung der Blattwurzelbelastung und generell eine Verbesserung der Aerodynamik und damit eine Leistungssteigerung. Die Aerodynamik sollte entsprechend einem Profil mit Klappe höhere Auftriebsbeiwerte ergeben. Allerdings sind solche Kniffe in der Profilform zumeist mit einem höheren Widerstand eng verbunden, was letztlich schlechtere Gleitzahlen und damit eine schlechterere Leistungsfähigkeit bedeutet. Es ist ein höhere Bauaufwand für so eine Rotorblatt-Gestaltung gegenüber den gewölbten, einfachen Blechprofil-Flügeln z.B. der vielflügeligen "Western mills" gegeben. Bisher hat sich der Khammas-Schlitzrotor auch bei Kleinanlagen noch nicht durchgesetzt. Für die Aerodynamik handelt es sich um die Umströmung von angestellten Platten mit einem gewissen Wölbungseffekt durch das Abkanten. Auch der Schlitz ändert nichts daran, dass hier eine auftriebsärmere Strömung gegenüber einem gewölbten Profil vorliegt.
Das Oberstufenzentrum Bautechnik der Knobelsdorff-Schule in Berlin befasst sich mit dem Bau von 6- und 3-flügeligen Schlitzrotoren.doerner@ifb.uni-stuttgart.de Seit 3. August 1998